Viele von uns kennen diese Situation. Man hat das eigene Auto in die Hände der Werkstatt gegeben, um es reparieren zu lassen oder eine der regelmäßigen Wartungen durchführen zu lassen. Bei einer guten Werkstatt, die ihren Kunden einen hervorragenden Service bieten möchte, erhält man das Fahrzeug meist gewaschen und gesaugt zurück. Was im ersten Moment Eindruck macht, sollte aber im Detail hinterfragt werden, denn die Fahrzeugwäsche nach der Reparatur ist ein Prozess, bei dem oft geschludert wird.
Wenn am Fahrzeug Ersatzteile verbaut werden sollen, eine Wartung fällig ist oder mal eben nur Reifen gewechselt werden sollen, dann gibt es in der Regel einen Bereich am Fahrzeug, an dem intensiv gearbeitet wird. Man sollte sich vor der Übergabe des Fahrzeugs an die Werkstatt den Bereich, an dem gearbeitet wird, gründlich anschauen und auch fotografisch festhalten. Welche Macken und Lackkratzer sind schon vorhanden sind und welche Stellen sind einwandfrei? Gerade bei kleineren Arbeiten, die einem Mechaniker leicht von der Hand gehen, sollte man das Fahrzeug vorher besonders gründlich prüfen. Durch die Routine bei der Umsetzung der Maßnahme, wird der Kotflügel bei Arbeiten am Motor vielleicht nicht abgedeckt oder ein Handgriff geht dann doch mal daneben. Versucht die Werkstatt den Schaden zu vertuschen und nimmt sich dessen nichts an, ist es immer von Vorteil, wenn man mit seiner Dokumentation etwas in der Hand hat.
Die Fahrzeugwäsche durch eine Werkstatt findet selten an einer SB Waschanlage in der Nähe statt. In der Regel werden Fahrzeuge an der nächstgelegenen Portalwaschanlage gewaschen. Eine Portalwaschanlage wäscht dabei üblicherweise mit Textilbürsten. Die Textilbürsten oder -lappen sind berühmt und berüchtigt für den „Kreis“-Look auf dem Lack. Dieses Manko lässt sich in der Regel rauspolieren, aber eine Politur ist nicht mit drin. Der Wagen wird meist in der Werkstatt noch ausgesaugt und ist dann fertig.
Bei der Wäsche an einer Portalwaschanlage können aber auch deutlich größere Kratzer entstehen. Fährt der vorherige Nutzer seinen Jeep aus dem Offroadpark kommend durch die Anlage, dann bleiben in der Regel Verschmutzungen in Form von kleinen Steinchen oder gar Zweigen in der Bürste hängen. Bei Autos, die danach gewaschen werden, sind Kratzer somit unvermeidlich. Dies ist natürlich ein Extrembeispiel, aber Kratzer sind in solchen Anlagen nun einmal nicht selten.
Wenn Sie Ihr Fahrzeug bei der Werkstatt abholen und sie stellen fest, dass der Wagen gewaschen wurde, dann machen Sie sofort eine gründliche Kontrolle des Lackbilds. Sobald Sie vom Hof gefahren sind, ist es dafür zu spät. Sie sollten daher auch nicht kurz vor Feierabend in der Werkstatt auftauchen und das Auto abholen wollen, sondern idealerweise mindestens eine halbe Stunde vor Feierabend. Prüfen Sie auch dringend den Innenraum. Ein häufiger Fehler ist es, dass zum Beispiel nicht wieder alle Fußmatten ins Auto eingelegt oder auch mal persönliche Gegenstände eingesaugt werden. Hier sollten Sie also genug Zeit einplanen.
Ideal ist es, wenn man ein gewaschenes Fahrzeug der Werkstatt übergibt. Dies hat mehrere Vorteile:
Unabhängig dieser Vorteile können Sie der Werkstatt natürlich auch ein Wasch-Verbot für Ihr Fahrzeug auferlegen. So können Sie am effektivsten den Kontakt mit Waschbürsten etc. vermeiden und haben die Fahrzeugreinigung selbst in der Hand. Dies empfehlen wir fast immer. Nur wenn Sie einen Firmenwagen fahren, bei denen es Ihnen fast egal ist, was langfristig mit dem Lackbild etc. passiert, ist es sinnvoll von dem Reinigungsservice der Werkstatt Gebrauch zu machen.